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Montagmorgen, 10.30 Uhr. Kaffeeduft liegt in der Luft in einem kleinen Laden mit gelben Fliesen und einer rosa Wand. Einzeln betreten etwas müde dreinblickende Menschen den Raum und bestellen einen Flat White, einen Cappuccino oder einen Filterkaffee. Die meisten von ihnen zum Mitnehmen. Hier in der Detlev-Bremer-Straße 21 auf St. Pauli gibt es seit Anfang März für Freunde edler Bohnen eine neue Anlaufstelle: Playground Coffee. Eine Café-Empfehlung, die ich euch genauer vorstellen möchte.

Veljko Tatalović, auf dem Bild oben rechts zu sehen, machte sich mit Playground Coffee bereits vor einigen Jahren selbstständig. Bevor er anfing den Siebträger regelmäßig in die Hand zu nehmen, war da aber noch eine Kamera. Als Fotograf arbeitete er früher für verschiedene Verlage und Agenturen.

Die Leidenschaft für Fotografie war irgendwann durch die Branche etwas verloren gegangen. Als Veljko sich deshalb ein zweites Standbein aufbauen wollte, entdeckte er den Kaffee. Der erste Ausflug in diesen Bereich folgte als Barista und Röster bei der Hamburger Rösterei Elbgold. 2014 macht er sich mit Playground Coffee schließlich selbstständig. Zu seinem Konzept gehörte von Anfang an auch, dass er den Kaffee selber röstetet.

Die Kaffees seiner Rösterei tragen seit dem so kreative Namen wie Skywalker, Dirty Berry oder King Kongo und ihre Bohnen stammen von unabhängigen Plantagen aus Ländern wie Brasilien, dem Kongo oder Simbabwe. Bereits durch das ausgefallene Design fallen die Filterkaffees und Espressoblends in ihren Pappkartons auf. Der Graphikdesigner Andreas Teichmann, ein Freund von Veljko, hat die verspielten Welten entworfen.

Aber auch wegen des Geschmacks kann ich euch den Playground Kaffee sehr empfehlen. Die Röstung Kenya West fließt bei mir Zuhause öfters durch den Handfilter. Bei ihr handelt es sich um eine Filterröstung mit den Geschmacksnuancen süße Pflaume, dunkle Beere und Karamell. Playground Love mag ich ebenfalls sehr – eine süße Espressoblend, die nach Nougat und Kirsche schmeckt. Bald zieht die Rösterei übrigens nach Wilhelmsburg in das ehemalige Wasserwerk.

Aber auch sonst hat sich bei Playground seit Eröffnung einiges getan. Anfang 2016 hat das Team, das mittlerweile aus sieben Personen besteht, nämlich eine zweite Anlaufstelle in der Rathauspassage eröffnet. Ein Kaffeekiosk befindet sich dort, der nun für guten Kaffee mitten in der Innenstadt sorgt. Und dieses Jahr folgte endlich auch ein richtiger eigener Laden – der auf St. Pauli. Veljko selbst nennt ihn „das neue Playground Hauptquartier“. Neben dem großen Kaffeegenuss gibt es hier übrigens auch eine kleine Auswahl an Kuchen.

Dass das Playground so gut läuft, liegt auch an den Menschen die Veljko auf seinem Spielplatz unterstützen. Seine Freunde Marc und Matze waren von Anfang an dabei. Andere, wie Sebastian Bentzin, der sich selbst als Digital Content Producer bezeichnet, folgten bald nach der Gründung. Sebastian hat auch das neuste Projekt von Playground mit vorangetrieben: einen eigenen Fahrrad Club, der regelmäßig Ausfahrten organisiert. Vor und hinter den Touren, die häufig aus 30 bis 40 Leuten bestehen und an einem Sonntag in das Hamburger Umland gehen, trinkt der Playground Cycle Club Kaffee im neuen Laden. Dinge anders zu machen, als viele andere Kaffeeröstereien und Cafés, ist das klare Motto.

Veljko selbst trinkt übrigens am liebsten Filter oder Flat White. Für Letzteres steht in dem Café auf St. Pauli eine schicke Victoria Arduino, VA358 White Eagle, Espressomaschine. Die Einrichtung um sie rum ist bunt und wird durch viele Pflanzen ergänzt, der kleine Raum wirkt dabei aber nicht überladen.

Zum Abschied an dem Montagmorgen frage ich aus persönlicher Neugier, ob Veljko trotzdem ab und zu noch fotografiert. „Kaum“ antwortet er, „aber seit nicht allzu langer Zeit habe ich tatsächlich wieder Spaß daran“. Dass er das Visuelle und guten Kaffeegeschmack auf seinem Playground immer wieder verbindet, ist auf jeden Fall offensichtlich.

Playground Coffee

Detlev-Bremer-Straße 21

20359 Hamburg

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