Ich habe ein Buch über Kopenhagen geschrieben, und kann es selbst noch gar nicht so ganz fassen. Aber auch wenn es mit dem Realisieren noch einen Moment dauert, ist ganz klar: Mit dem Erscheinen von Hallo Kopenhagen: 27 Tipps für Kultur, Cafés und mehr ist ein großer Traum von mir in Erfüllung gegangen – besondere Tipps für Städte auch in Printformat herauszubringen.
Kopenhagen soll dadurch aber nicht die Metropole werden, die ich in den letzten Jahren mit viel Begeisterung besucht habe, die hier auf dem Blog aber nicht mit einem einzigen Beitrag gewürdigt wird. Und das muss sie zum Glück auch nicht! Denn auch wenn meine absoluten Lieblingstipps für Dänemarks Hauptstadt nun auf 128 bedruckten Seiten (oder auch in einer E-Book Version mit einigen Extras) zu finden sind, habe ich noch ein paar Empfehlungen für euch, die aus verschiedenen Gründen nicht im Buch gelandet sind.
In diesem Beitrag geht es so zum Beispiel um ein kleines Pflanzenparadies im neusten Kopenhagener Stadtteil und eine gläserne Markthalle, die spannende Manufakturen und vor allem köstliche dänische Spezialitäten beherbergt. Viel Vergnügen damit!
Der Pflanzenladen Plant samt seiner knalligen gelben Details befindet sich im Stadtteil Nordhavn, welcher erst seit ein paar Jahren neu erbaut wird. Mit dem Fahrrad sind es vom Zentrum bis hierhin schon zwanzig Minuten, der Stadtteil hat aber auch eine eigene Metrostation.
Ähnlich wie die Hamburger HafenCity wird das Stadtgebiet von Nordhavn erweitert und umgestaltet – aus einem reinen Industriehafen entsteht zurzeit eine Kombination mit Wohn- und Geschäftsbereichen. In der Architektur trifft dabei Luxus auf Nachhaltigkeit, die Kopenhagener wollen einen Vorbildstadtteil erschaffen. So gibt es zum Beispiel im ganzen Gebiet ein unterindisches Rohrsystem, das den Müll zur nächsten Mülldeponie saugt, damit keine Müll-Lkws in den Stadtteil fahren müssen. Generell ist es ein Ziel die Straßen hier so autofrei wie möglich zu gestalten. Außerdem werden die Häuser mit Pflanzen auf den Dächern begrünt und auch sonst gibt es einige Hingucker. 2017 wurde zum Beispiel das Hochhaus The Silo fertiggestellt: ein ehemaliges Getreidesilo, das mit seinem 17. Stockwerken nun als Wohnhaus dient.
Es wird aber noch einige Jahrzehnte dauern bis man viele der spannenden Baupläne in Nordhavn fertig erleben kann, denn momentan steht der Stadtteil noch an seinem Anfang. Zu den kleinen Geschäften, die jetzt schon ihre Türen geöffnet haben, gehört Plant – mit einer großen Auswahl an verschiedenen Zimmerpflanzen. Ich hatte damals eigentlich geplant nur für ein Portraitfoto herzufahren, denn die Gründer hinter Plant stecken auch hinter dem Tipp auf S. 82 in der 1. Auflage des Hallo Kopenhagen Buches. Schließlich bin ich aber viel länger da geblieben um das grüne Paradies und die schönen Designs von den Töpfen, Schalen und anderen Gefäßen genauer zu bestaunen und habe anschließend auch den modernen Stadtteil etwas erkundet.
Gerade Pflanzenliebhabern kann ich einen Besuch bei Plant sehr empfehlen und auch wer sich mit Stadtentwicklung und dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, sollte mal einen Abstecher in diese Gegend unternehmen.
Århusgade 132
2150 Kopenhagen
2011 hat auf dem Israel Plads im Zentrum von Kopenhagen ein kulinarischer Hotspot eröffnet: die Torvehallerne. In großen Glashallen steht hier der Bäcker mit typisch dänischen Sauerteigbrot neben der Schokoladenmanufaktur samt köstlicher Pralinen. Auch eine große Auswahl an frischem Obst und Gemüse wartet darauf im Einkaufskorb der Kopenhagener zu landen und allein schon für das Beobachten der lokalen Marktgänger lohnt sich der Besuch.
Aber auch für das Speisen vor Ort befinden sich hier viele Anlaufstellen. Für den köstlichen Kaffeeduft sorgt die Kopenhagener Rösterei The Coffee Collective mit ihrem Stand. Mehr zu den vier Freunden hinter der Rösterei findet ihr übrigens auf S. 90 vom Hallo Kopenhagen Buch. Ein Tipp sei euch aber schon vorweg gegeben: Die Dänen sind besonders große Fans vom hauseigenen The Coffee Collective Espressosofteis! Bei gutem Wetter unbedingt mal probieren.
Frederiksborggade 21
1360 København
Für Pflanzenfreunde gibt es übrigens auch direkt um die Ecke der Torvehallerne noch einen schönen Pflanzenladen: Stalks & Roots. Auch wenn ich auf Reisen niemals die nächste Zimmerpalme kaufen würde, werfe ich doch immer wieder gerne einen Blick in solche Läden und lasse mich inspirieren. Die Betreiber von Stalks & Roots verkaufen ihre schönen Blumensträuße direkt bei der Torvehallerne an einem Stand, aber die noch größere Pflanzenauswahl haben sie im dem Souterrain gelegenen Geschäft in der Vendersgade.
Vendersgade 5
1363 København
Der letzte Tipp in diesem Beitrag ist das Café von The Coffee Collective am Ende der hippen Jægersborggade. In meinem Buch berichte ich euch ausführlicher über die Idee der Rösterei dahinter. Sie hat ihren Hauptsitz in einem anderen Stadtteil. Für einen exzellenten Kaffee sei euch aber auch ein Besuch bei diesem netten Standort empfohlen.
Mit einem kleinen Laden einige Häuser weiter – in der Jægersborggade 10 – begann The Coffee Collective im Übrigen. Der wurde wegen der geringen Raumgröße und dem Umzug der Rösterei mittlerweile geschlossen, aber das neue Eckcafé sorgt in der Gegend nun wieder für köstlichen Kaffee. Und auch leckeren Kanelbullar gibt es hier – sie werden frisch von einem beliebten Bäcker aus der Nachbarschaft geliefert.
Generell ist die Jægersborggade eine Straße, die man bei einer Kopenhagen-Reise nicht auslassen sollte: So einige tolle kleine Läden, Galerien und spannende Gastrokonzepte befinden sich dort.
Jægersborggade 57
2200 København
Wunderschöner Text und noch schönere Bilder. Da hat man doch gleich Lust, nach Kopenhagen zu starten. Einzig die Kakteen hatte ich in Kopenhagen nicht in dieser Vielfalt vermutet 🙂