„Berlin du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau…“ – oh ja, das kannst du Berlin! Während meines Besuchs im März 2016 war mir das nicht ganz bewusst, aber dieses Mal – im farblosen Dezember – lag es auf der Hand. Vor allem als ich im Café The Barn saß und bei meinem zweiten Kaffee durch das große Fenster im Gedanken vertieft den Nieselregen unter der dichten Wolkendecke beobachtete. Dort in Berlin-Mitte war wenig los an diesem Tag, nur ein paar Menschen rannten gehetzt mit ihren Regenschirmen durch die Nachmittagsdämmerung.
The Barn, das ist eine der bekanntesten Rösterein Berlins, vor allem im Bereich des Spezialitätenkaffees. Ein wenig mehr über den Gedanken hinter diese Art von Kaffee, habe ich letzte Woche bereits im Beitrag über das Man Versus Machine in München geschrieben (siehe hier). Das 2010 gegründete The Barn ist einer der Vorreiter in der Berliner Szene gewesen. Zuerst nur als Café, dann ab 2012 sogar mit eigener Rösterei und mittlerweile mit gleich drei Läden in Berlin mit jeweils anderem Konzept.
In dem Laden in Mitte z.B. sind Laptops verboten. Man mag von den Ideen des Gründers halten, was man will. Ich persönlich finde einen Laden mit so einem Konzept besser als einem mit gar keinem und kann verstehen, dass man sich einen Ort wünscht, an dem nicht alle Gäste an ihren Laptops sitzen und arbeiten, sondern es wirklich nur um den Genuss oder die Unterhaltung geht.
The Barn
Schönhauser Allee 8
10119 Berlin
Anders ist es übrigens bei meinem zweiten Tipp, dem in einem Hinterhof gelegenen Father Carpenter. Der Name des Cafés – frei übersetzt ins Deutsche „Vater Tischler“ – bezieht sich in erster Linie auf das schöne Interieur. Mit diesem, einem tollen Kaffee und einer Karte mit vielen Köstlichkeiten hat es direkt bei mir gepunktet. Der Fakt, dass der Besitzer aus Melbourne stammt und ein wenig australischen Charme mit in seinen Laden nach Berlin gebracht hat, unterstützen diese Tatsache sicherlich. Während meines Besuchs wurde das Café gerade um einen weiteren Raum erweitert: Für eine größere Küche und folglich noch mehr Auswahl. Ich bin jetzt schon gespannt auf meinen nächsten Besuch!
Father Carpenter Coffee Brewers
Münzstraße 21
10178 Berlin
Trotz anfänglicher Grauheit inspirierte mich Berlins Kreativität auch dieses Mal, so beispielsweise als ich bei meinem weiteren Weg über, oder besser durch, die künstlerischen Häuser der Sophie-Gips Höfe gestolpert bin. Ein beeindruckender Ort, den ich euch ebenfalls gerne ans Herz legen möchte.
Nach den ersten beiden Cafés war kurz vor Einbruch der Dunkelheit mein Ziel noch das Ben Rahim, eine andere Empfehlung, der ich mich bei meiner nächsten Berlinreise widmen möchte, denn für Fotos von dort, war es dieses Mal zu spät.