// In eigener Sache: 2019 ist ein Buch von mir über Amsterdam erschienen. Mehr Infos zum dritten Reiseführer aus dem Ankerwechsel Verlag und die Möglichkeit diesen zu bestellen, findet ihr hier. //
„Eine Stadt wie seine Westentasche kennen“, das ist eine alte Bezeichnung für einen wundervollen Zustand: Sich zurecht finden ohne Probleme. Eine Orientierung haben in einer vertrauten Umgebung. Ja irgendwie auch ein Luxusgefühl, das sanft die Seele trägt, während man durch die Straßen einer Großstadt schlendert. Häufig beschränkt dieses Gefühl sich jedoch nur auf eine Stadt: die Eigene. Hamburg – meine Stadt – kenne ich zweifellos so gut. Dank einer wunderbaren Freundschaft zu einer Amsterdamerin habe ich aber auch in der niederländischen Hauptstadt bei jedem Besuch genau diese schöne Empfindung.
Nun habe ich mal wieder ein paar Tage in der nördlichen Stadt mit den vielen Grachten verbracht und mich, ihr ahnt es schon, unglaublich wohl gefühlt. Mit gut zehn Beiträgen ist Amsterdam auf dem Blog bereits breit vertreten. Heute folgt Nr. 11 und das mit gleich zwei Amsterdam-Tipps rund um das Thema Essengehen: einmal eher schick, einmal eher lässig, aber beide Male einfach nur köstlich!
Von der ersten kulinarischen Neuentdeckung kann ich euch nicht berichten, ohne eine kleine Vorgeschichte zu erzählen: Vor mehr als einem Jahr habe ich mit meiner Freundin aus Amsterdam im Szeneviertel De Pijp einen kleinen Laden namens Sir Hummus entdeckt. Die Gründer hinter Sir Hummus haben sich (der Name lässt es schon erahnen) voll und ganz dem perfekten Hummus verschrieben. Seit 2013 kreieren sie die orientalische Spezialität aus Kichererbsen, Sesampaste, frischen Zitronen und ein paar weiteren Zutaten. Und das – zur großen Freude der Autorin dieses Blogs – auf so besondere Art und Weise, dass das Hummus hier einfach unvergleichbar gut schmeckt! Ein Besuch bei Sir Hummus gehört für mich seit dem zu jeder Amsterdam-Reise fest dazu.
Angefangen hat das Team hinter Sir Hummus übrigens mit einem einfachen Marktstand. Ende 2014 folgte dann der erste eigene Laden in De Pijp. Und genau dort hat mich bei meinem letzten Besuch ein kleiner Zettel auf die neuste Neuigkeit aus der Sir Hummus Kosmos hingewiesen: Es gibt ab sofort einen zweiter Laden! Eine klammheimliche Erweiterung? Ja so in der Art, aber doch nicht ganz richtig!
Eine neue Spezialität haben die Gründer nämlich für sich entdeckt – natürlich eine bei der Hummus nicht fehlen darf: Falafeln! Dafür wurde die alte Küche, die wohl schon vor einiger Zeit aus dem ersten Lade ausgelagert wurde, zu einem Deli umgebaut. Auf der Karte steht hier nun nur eine Kreation: leckere Falafel im Pitabrot zum Mitnehmen oder vor Ort Essen.
„Und warum jetzt genau nur ein stilles Eröffnen der Sir Hummus Kitchen ?“ fragte ich einen der Gründer während ich meine erste Falafel hier verspeise (natürlich musste ich dem Hinweis folgen). Weil sie zwei Jahre gebraucht haben, bis sie mit ihrem Hummus voll zufrieden waren und gerade noch ihre Falafel Kreation perfektionieren, antwortet er. Mir schmeckt es auf jeden Fall jetzt schon hervorragend. Für die nächste Amsterdamreise bleibt für mich deswegen nur eine Frage: Ist das der Anfang von einer weiteren Tradition?
Ruysdaelkade 181
1072 AT Amsterdam
Gänzlich neu hingegen war mir die folgende Empfehlung und ihre Umgebung. Dabei liegt sie nur wenige Meter vom Amsterdamer Hauptbahnhof entfernt an der Dijsgracht. In der gleichnamigen Straße, in der Nähe einer großen Kletterhalle, befindet sich nämlich das Gelände des Mediamatic Biotoop: ein offener Bereich auf dem Kunst und Design auf Forschung treffen – und das Ganze auch noch mit gutem Essen kombiniert wird.
Das Restaurant Mediamatic ETEN ist somit nur ein Teil der spannenden Projekte, die hier am Wasser im Mediamatic Biotoop ihren Platz haben: Mehrere Gewächshäuser und Anbauflächen befinden sich drum herum sowie ein Co-Workings Space und ein urbanes Landwirtschaftsystem in dem ein Wasserkreislauf mit Fischen genutzt wird, um Lebensmittel zu produzieren. Kreativ wird es zudem durch viele Kunst-Installation auf dem Gelände.
In dem besagten Restaurant werden neben vor Ort selbst angebauten Lebensmittel nur lokale, nachhaltige Bio-Zutaten genutzt. Von Sonntag bis Dienstag gibt es Pizza aus dem Lehmofen, der mit Holz angefeuert wird. Von Mittwoch bis Samstag steht ein Menü zur Auswahl, das man auch komplett vegan bestellen kann. Außerdem hoch im Kurs beim Essen hier am Wasser (mit Blick auf das berühmte Museum NEMO): Amsterdamer Craft Beer.
Wenn das nicht eine schöne Aussicht für die nächste Amsterdamreise ist … Zur kompletten Sammlung aller Tipps für diese Stadt geht es übrigens hier entlang.
Dijkspark 6a
1019 BS Amsterdam
Hach, Amsterdamm steht auch auf meiner Reisewunschliste! Ein Eintrag mit so tollen Fotos macht es leider nicht besser. 🙂